Vor den Nazis geflohen

(SK) Sie fühlt sich immer noch als Kölner Mädchen, selbst nach mehr als siebzig Jahren in England

Sie liebt immer noch den Dom, die Stadt, die Menschen, obwohl sie als Vierzehnjährige Deutschland mit einem Kindertransport verlassen musste. Der Grund: Sie war eine der Schülerinnen der jüdischen Jawne, einer jüdischen Schule mitten in Köln. Ihr Schulleiter Erich Klibansky verhalf ihr und vielen anderen Kindern zur Flucht vor den Nationalsozialisten nach England, wo sie ein neues Leben beginnen konnte, während viele andere ihrer Mitschüler und Bekannten ihr Leben verloren.

Das Leben von Henrietta Franks, fast 92 Jahre alt, hat drei Schülerinnen aus dem Diff.Kurs 9 Englisch/Geschichte von Frau Kremer so interessiert, dass sie ein Kursprojekt genutzt haben, um diese Lebensgeschichte zu recherchieren. Anfang November 2014 haben sie während einer Gedenkstunde am Löwenbrunnen am Erich-Klibansky-Platz ihre Ergebnisse vorgestellt und an das Leben von Henrietta Franks erinnert. Sie war dann bereit, als Zeitzeugin in die Schule zu kommen und den Schülerinnen und Schülern der Differenzierungskurse Englisch/Geschichte von Frau Kremer und Herrn Pawelczik von ihrem Schicksal zu berichten. Welch ein Erlebnis für alle Beteiligte! 

Wir danken Frau Franks für Ihren Besuch. Wir danken Herrn Lemaire von der Jawne-Gedenkstätte für die Organisation und seine Unterstützung. Es war ein bewegender Moment diese alte Dame im Kreise der jungen Schülerinnen und Schüler zu erleben und zu sehen, wie intensiv der Dialog zwischen den Generationen über die deutsche Geschichte war.