Ein Tag lernen und Gemeinschaft erleben
(SHA*) Am Dienstag, dem 25. Juni fand im Schiller-Gymnasium ein Programm zum Thema Iranistik statt.
Im Rahmen des Lehrplanprojektes für den Herkunftssprachlichen-Unterricht-Persisch (HSU-Persisch) präsentierten die Schüler*innen der Sekundarstufe I die Ergebnisse ihres Lernens, ihrer Anstrengungen und ihrer Arbeit vor der persischen Klassengruppe und den Konferenzgästen. Eingeladen waren die Familien der Schüler*innen, Gäste von der ehemaligen Deutsch-Iranischen Jugend e.V. und der Schulleiter des Schiller-Gymnasiums.
Das Programm war in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil hieß Iran-Konferenz, die von der HSU-Lehrkraft für das Jahresabschlussprojekt der Schüler*innen geplant wurde. Die Konferenz begann nach der Begrüßung durch Elia und der Moderation durch Soroush. In diesem Teil begannen Artin und Yamin die Konferenz mit der Geschichte des Irans und stellten dem Publikum drei historische Epochen vor: vom „alten Iran“ (von der Herrschaft der persisch-sprachigen Dynastien der Meder, ca. 678 v. Chr., über das Perser/Achämenidenreich, 550 v. Chr., bis zum Sassanidenreich, 224-651 n. Chr.), dann den Iran in islamischer Zeit (nach der arabischen Invasion, 635 n. Chr.) bis zur mongolischen Invasion (13. Jahrhundert).
Anschließend hielten Soroush und Bardiya ihren zweisprachigen (persisch-deutschen) Vortrag über „die Sprachfamilien der Welt“ und die indoeuropäischen Wurzeln der persischen Sprache, dann über „den Sprachwandel des Persischen“ vom Altpersischen (20. Jh. v. Chr. bis 4. oder 3. Jh. v. Chr.) zum Mittelpersischen (ca. 4./3. Jh. v. Chr. bis 9. Jh. n. Chr.) und schließlich zum Neupersischen (vom Beginn der islamischen Zeit im Iran, ca. 9. Jahrhundert bis zur Gegenwart).
Danach war es an der Zeit zu reisen und einige „Sehenswürdigkeiten des Irans“ zu besichtigen. In diesem Teil begannen Sara und Taraneh ihren Vortrag über Teheran (die Hauptstadt des Irans) und führten die Gäste durch ihren Vortrag nach Isfahan, dann nach Hamedan und zur Ali-Sadr-Höhle, die zu den Naturschönheiten des Iran gehört, und von dort nach Shiraz und Persepolis, einem 2500 Jahre alten Monument aus der Zeit der Achämeniden. Soheyl und Hanna begleiteten das Publikum auf dieser Reise, indem sie einen kurzen Text über Isfahan und Persepolis vorlasen.
Der erste Teil der Konferenz war vollgepackt mit interessanten Informationen, schönen Bildern und der Vorführung von Videoclips, die ein positives Feedback von der Schulleitung und dem Publikum erhielten.
Die Konferenz wurde mit der „Vorstellung von zwei berühmten historischen Personen der iranischen Kultur“ fortgesetzt. Ali stellte Abu Ali Sina (bekannt als Avicenna) (980 n. Chr.) vor, einen iranischen Arzt, Wissenschaftler, Philosophen, Alchemisten, Dichter, Juristen, Politiker u.v.m., der seine Werke in arabischer und persischer Sprache verfasste. Und Taha präsentierte Ferdousi (940 n. Chr.), den persischen Dichter und einen der größten Epiker, das Schāhnāme (dt. „Buch der Könige“), ein monumentales Gedichtbuch mit ca. 60.000 Versen, und Elia las einen kurzen Text über dieses einzigartige Werk.
Ferdousi war die zentrale Figur des kulturellen Teils des Persischunterrichts in diesem Schuljahr, da er mit seinem Schāhnāme die persische Sprache im Laufe der Geschichte am Leben erhalten hat und einen großen Anteil an der Wiederbelebung der persischen Sprache hatte. In einem besonders bewegenden Moment versammelte sich die persische Gruppe, um gemeinsam ein bedeutendes Gedicht aus dem Schāhnāme vorzutragen und so Ferdousi zu ehren. Damit war der erste Teil des Programms zu Ende.
Der zweite Teil des Programms war die Zeugnisübergabe an die Schüler*innen der Sekundarstufe und besonders an die Absolventen des Persisch-Unterrichts in diesem Schuljahr, Bardiya und Soroush, die nach einem langen und steinigen Weg stolz ihre Zeugnisse in den Händen hielten; es war ein Moment des Abschieds und der Anerkennung für ihre Arbeit. Die Zeremonie endete mit der Rede der HSU-Lehrerin, der Elternvertretung und der Ehrung der ehemaligen Deutsch-Iranischen Jugend e.V.
Mit festlicher Stimmung, Live-Musik und den Klängen der „Tār“, einem iranischen Instrument, wurden die Veranstaltung und damit das gesamte Programm stimmungsvoll abgerundet.