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Präsentation eines Jugendromans

Am Mittwoch, dem 22.03., ist die Jugendjury vom Leseclub Karigis, bestehend aus Schülerinnen und Schülern des Schiller-Gymnasiums, der Gesamtschule IGIS und der Konrad-Adenauer-Realschule, mit zwölf Vertretern zur Leipziger Buchmesse aufgebrochen. Dort trafen sich alle sechs Leseclubs der Jugendjury in Deutschland, um ihre Nominierungen zur Vergabe des Deutschen Jugendliteraturpreises vorzustellen.

Schon auf der Zugfahrt war die Vorfreude groß und die Stimmung ausgelassen, so dass die sieben Stunden wie im Flug vergingen. Spät um 23:00 Uhr kamen wir in unserer Jugendherberge in Halle an, von der aus wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück zu den Messehallen nach Leipzig fuhren. Wir staunten nicht schlecht über die riesigen Messehallen, die jeweils über röhrenartige Durchgänge miteinander verbunden waren. Die Blicke wanderten von einem Stand zum nächsten und wir konnten erst einmal ein bisschen auf eigene Faust das Gelände erkunden, bis im großen Lesesaal der gresshalle I die Generalprobe mit der sich anschließenden Präsentation der Nominierungen stattfand.

In kürzester Zeit war der Saal voller Menschen und je mehr Zuschauer in den Saal strömten, desto nervöser wurden die Schauspieler. Die Leseclubs präsentierten ihre Nominierungen nämlich anhand von selbst geschriebenen kleinen Szenen, die auf der großen Bühne aufgeführt wurden. Wir waren als fünfte Gruppe mit unserem nominierten Roman „Mein bester letzter Sommer“ von Anne Freytag an der Reihe und die Schauspieler waren besonders aufgeregt, weil die Autorin selbst im Publikum saß. Aber es klappte alles wunderbar und das Publikum war sichtlich bewegt, als wir in kurzen Auszügen aus dem Leben und den Gedanken der Protagonistin Tessa erzählten, die schwer erkrankt mit ihrer großen Liebe Oskar zu ihrem letzten Sommerurlaub in Italien aufbricht. Auch die Autorin war begeistert und jubelte uns nach dem Auftritt lautstark zu. Im Anschluss präsentierte auch die Kritikerjury ihre Nominierungen in sechs verschiedenen Kategorien und es wurden verschiedene Nachwuchspreise überreicht.

Dann war es geschafft und wir konnten uns noch einmal selbst auf der Messe umsehen, was in Halle 1 besonders interessant, lustig und auch merkwürdig war, weil dort zeitgleich mit der Buchmesse die Manga-Comic-Con stattfand, auf der die meisten Besucher als japanische Manga- oder Comichelden verkleidet waren. Zum Abschluss des Tages gingen wir alle zusammen noch Pizza essen und freuten uns über den gelungenen Auftritt, bevor wir zurück in Halle ziemlich geschafft von den ganzen Eindrücken ins Bett fielen.

Der nächste Tag war auch schon der letzte, der aber noch ein Highlight bereithielt, nämlich ein Interview mit der Autorin Anne Freytag. Sehr offen, herzlich und geduldig beantwortete sie alle Fragen, die wir uns vorher überlegt hatten. So erfuhren wir zum Beispiel, dass ihr einmal beim Einkaufen der Satz „Ich suche einen Freund zum Sterben“ in den Kopf kam, aus dem heraus sie dann ihre Romanidee entwickelt hat. Sie erzählte außerdem, dass sie lange Zeit gar nicht genau gewusst habe, was sie im Leben eigentlich machen möchte, dass sie aber immer schon geschrieben habe und zur Schriftstellerei neben einer guten Portion Mut und Disziplin auch ein ganzes Stück Glück gehöre.

Am Ende schenkte der Verlag „heyne fliegt“ jedem Jurymitglied noch ein eigenes Exemplar des Romans, das Anne Freytag persönlich signiert hat. Voller positiver Eindrücken fuhren wir am Abend wieder nach Köln zurück und kamen um 1:00 Uhr nachts am Hauptbahnhof an.

Der Besuch der Leipziger Buchmesse war ein tolles Erlebnis, das keiner von uns so schnell vergessen wird.

In den Buchhandlungen ist der Roman „Mein bester letzter Sommer“ zusammen mit den anderen nominierten Büchern ab sofort mit dem silbernen Aufkleber „Deutscher Jugendliteraturpreis - Nominierung der Jugendjury“ versehen. Achtet mal darauf!

Annabella Jung, 8a