Premiere am Schiller-Gymnasium
(Annabella Jung/Lyra Linstädter, EF) Am Freitag, dem 15.03.2019, versammelte sich der Leseclub „Karigis“ in der Aula zu einer Lesung mit anschließender Lesenacht in der Aula. Eingeladen hatten wir Dorothee Haentjes-Holländer, eine ehemalige Schiller-Schülerin, die in ihrem frisch erschienenen Buch „Paul und der Krieg“ Dokumente aus dem Nachlass ihres Vaters Paul mit Erzählungen aus dessen Leben im Krieg verbindet und zu einem spannenden Roman verknüpft.
Pünktlich um 18:00 Uhr war der Treffpunkt. Kurz nachdem alle eingetroffen waren, gab es erst mal eine Stärkung: Pizza für jeden! Zufrieden und glücklich setzten sich alle zusammen und genossen die Vorfreude auf die kommende Lesung. Zu dem einmaligen und erstmaligen Event waren sogar Gäste aus anderen Leseclubs aus Deutschland angereist, zu denen sich Kontakte über die beiden Buchmessen in Leipzig und Frankfurt im Rahmen der Jugendjury-Arbeit zur Vergabe des Deutschen Jugendliteraturpreises entwickelt haben.
Ab 19:30 Uhr wurde es dann spannend: Nach und nach füllte sich der große Saal mit Zuschauerinnen und Zuschauern aller Altersklassen. Die Mitglieder des Leseclubs verteilten sich innerhalb des Publikums und schon konnte es losgehen. Um 20:15 Uhr wurde das Saallicht gelöscht und die Autorin begann aus „Paul und der Krieg“ zu lesen und sein Leben als 15-jähriger Flakhelfer im Zweiten Weltkrieg lebendig werden zu lassen.
Mit interessierten Blicken und gespitzten Ohren folgte jeder Anwesende der Geschichte des 15-jährigen Flakhelfers im Zweiten Weltkrieg, dessen Leben im Vortrag der Autorin und in zahlreichen Fotos und Dokumenten, die sie auf der großen Leinwand präsentierte, lebendig wurde.
Spannend war auch das Gespräch im Anschluss an die Lesung, in dem Unklares geklärt und Interessantes vertieft werden konnte. Die Schüler, die die meisten Fragen stellten, interessierte dabei vor allem das Verhältnis von Frau Haentjes-Holländer zu ihrem Vater, ob es sich verändert hat und ob es nicht überhaupt komisch ist, so in der Vergangenheit des eigenen Vaters zu stöbern. Frau Haentjes stand sehr offen Rede und Antwort, so dass im Anschluss an die Veranstaltung einige Exemplare von „Paul und der Krieg“ über den extra in der Aula aufgebauten Ladentisch gingen, um sie von der Autorin signieren lassen zu können.
Nachdem alle Gäste der Lesung gegangen waren, machten wir, der Leseclub, es uns mit unseren Schlafsäcken und Isomatten in der hinteren Ecke der Aula - nennen wir es - gemütlich. Die Idee, auf der voll beleuchteten Bühne ein paar Tänze vorzuführen, stellte die ursprünglichen Pläne, Filme zu gucken und uns weiter aus unseren Lieblingswerken vorzulesen, schnell in den Schatten - eigentlich wurde nur noch stundenlang ausgelassen getanzt: Angefangen mit ein paar Choreografien, über eine kleine Tanzeinlage von Frau Knob und Frau Eschenhagen, bis zu einem ausgelassenen, ziellosen Herumgehopse zum Schluss… Wir hatten Spaß! Höhepunkt und Abschluss war es, dass wir zu „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana barfuß auf dem verregneten Pausenhof tanzten. Nach 1:00 Uhr wurde es dann merklich ruhiger in der Aula: Das Bettenlager wurde auf die Bühne verlegt, wo noch viel gequatscht und gesnackt wurde, bis uns um kurz vor 4:00 Uhr langsam die Idee kam, schlafen zu gehen. Mit dem Rascheln der Schlafsäcke und dem Quietschen der Luftmatratzen und Isomatten schliefen wir ein - um gegen neun Uhr im Rampenlicht der Bühne müde und glücklich wieder aufzuwachen.
Frühstück – Brezeln.
Laune – unausgeschlafen, aber ausgelassen.
Erinnerungen – viele, viele tolle für eine lange Zeit.
Vielen Dank an unsere Teamer Frau Diallo (die leider krank war und nicht kommen konnte) und Frau Knob und Frau Eschenhagen, die uns diese Nacht lang begleitet haben und vielen Dank an Frau Haentjes-Holländer für diese fantastische Lesung. Vielen Dank an einfach alle, die da waren und die Lesung und Lesenacht zu einem besonderen Ereignis gemacht haben.