Unvorstellbar, wie es damals war

(KR) Am 30. Mai besuchte der Englisch-Geschichtskurs 8 begleitet von Frau Kremer und Frau Yurtseven den Lern-Gedenkort Jawne, der sich auf dem ehemaligen Areal des jüdischen Gymnasiums Jawne befindet.

Zuvor hatten sich die Schilleraner im Unterricht intensiv mit dem Thema Kindertransport und den Schicksalen einzelner Jawne-Schüler beschäftigt. 1939 erreichten 130 Jawne-Schüler mit einem der Kindertransporte, die der Schuldirektor Dr. Erich Klibansky organisiert hatte, England und konnten sich so vor den Nationalsozialisten retten.

Vor Ort empfing uns Rainer Lemaire vom Arbeitskreis der Jawne, in einem Workshop erfuhren die Schilleraner mehr über den Alltag der Jawne-Schüler im damaligen Köln. Sie waren erschrocken, wie sehr ihr Leben durch antijüdische Gesetze und Verordnungen eingeschränkt war. So mussten Juden z.B. einen Judenstern tragen, ihre Fahrräder abgeben, ihnen war es verboten öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen sowie Theater, Kinos und andere Kulturstätten zu besuchen.

„Wir haben viel gelernt“, bedankte sich ein Schüler für den Workshop. „Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie das damals gewesen ist.“

Herr Lemaire griff zum Abschluss auch die aktuelle Flüchtlingsproblematik auf. „Es kommen jedes Jahr viele Kinder ohne ihre Eltern nach Köln. Wir sind aufgefordert, sie herzlich zu empfangen, so wie es damals auch die jüdischen Kinder in Großbritannien erfahren haben.“ Unsere Schule versucht dem gerecht zu werden.